Impfungen stellen eine der effektivsten präventiven Errungenschaften der Medizin dar und geben nicht nur Schutz für die geimpfte Person, sondern bieten auch Schutz für die Gesellschaft durch sogenannte Herdenimmunität. Wir halten uns selbstverständlich an die Empfehlungen der STIKO – der ständigen Impfkommission.
Wichtig ist die lebenslange Teilnahme an Auffrischimpfungen sowie spezielle Impfungen für besondere Risikogruppen im Alter. Darüber hinaus sollten Frauen schon vor Eintritt einer Schwangerschaft ihren Impfstatus überprüfen und bei Notwendigkeit aktualisieren lassen. Besonders Röteln und Varizellen (Windpocken) sind hier zu benennen, da dies Lebendimpfstoffe sind, welche in der Schwangerschaft nicht verabreicht werden können. Ab dem Alter von 60 Jahren wird von der STIKO beispielsweise die Pneumokokken-Impfung (Vorbeugung einer Lungenentzündung) und Varicella-Zoster-Impfung (Vorbeugung einer Gürtelrose) empfohlen.
Wir beraten Sie gerne zum Thema Impfungen. Sprechen Sie uns an und bringen Sie gerne Ihren Impfausweis bei Ihrem nächsten Besuch mit!
Diese Impfungen bieten wir Ihnen in unserer Praxis an:
- HPV (humaner Papillomavirus – Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs)
- MMR (Mumps, Masern, Röteln)
- Tetanus (Wundstarrkrampf)
- Diphtherie (echter Krupp)
- Pertussis (Keuchhusten)
- Poliomyelitis (Kinderlähmung)
- Varizellen (Windpocken und Gürtelrose)
- Pneumokokken (Lungenentzündung)
- Influenza (Grippe)
- Covid-19
nähere Information über die Impfungen:
HPV (Humane Papilloma Viren)
Die Übertragung der Viren erfolgt durch Geschlechtsverkehr.
Empfohlen für Mädchen und Jungen von 9 bis 14 Jahre. Die Impfung ist bis Ende des 18. Lebensjahres eine Leistung der gesetzlichen Krankenkasse. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten einer Impfung auch nach dem 18.Geburtstag.
Ziel: Verringerung der HPV -bedingten Tumore ( Gebärmutterhalskrebs, Feigwarzen, Analkrebs, Tumore des Mund-Rachen-Raumes).
In Deutschland erkranken pro Jahr ca. 10.000 Personen an HPV-bedingtem Krebs, davon ca. 70 % Frauen und 30 % Männer. Die meisten dieser Erkrankungen wären durch eine Impfung zwischen dem 9 und 14 Lebensjahr vermeidbar.
Durch die HPV-Impfung wird nicht nur die geimpfte Person selbst geschützt, sondern auch die späteren jeweiligen Partner:innen, falls sie keine Impfung im Kindes-, Jugendalter erhalten haben.
Die STIKO empfiehlt eine 2-malige Impfung vor dem 15. Geburtstag und 3-malige Impfung ab dem 15. Geburtstag.
MMMR-V (Masern, Mumps, Röteln, Varizellen)
Masern, Mumps und Röteln sind hochansteckend und können potentiell schwerwiegende Komplikationen verursachen.
Masern sind vor allem mit Lungenentzündungen, Fieber und Hirnhautentzündungen assoziiert.
Röteln können in der Frühschwangerschaft zu schwerwiegenden kindlichen Schädigungen führen – das kongenitale Röteln-Syndrom bzw. die Röteln-Embryopathie kann zu Taubheit, Linsentrübung, Herzfehler und mentaler Retardierung führen. Frauen im gebärfähigen Alter sollten zwei dokumentierte Röteln-Impfungen haben, in Zweifelsfällen kann ein Antikörper-Test erfolgen. Bei fehlendem Impfnachweis sollten zwei MMR-Impfungen im Abstand von vier Wochen erfolgen.
Mumps kann in jedem Lebensalter auftreten. Bei Kleinkindern treten keine Symptome oder Atemwegserkrankungen auf. Nicht selten kommt es zu einer ein-oder beidseitigen Schwellung der Ohrspeicheldrüse. Mit steigendem Alter erhöht sich das Risiko einer Infektion des zentralen Nervensystems., insbesondere für Männer (insg. ca. 1% der Mumps-Infektionen). Beim jugendlichen oder erwachsenen Mann kann es zu einer Entzündung der Hoden kommen, bei adoleszenten Frauen zu Entzündungen der Eierstöcke oder der Brust.
Eine Erstinfektion mit Windpocken während der Schwangerschaft ist mit mütterlichen und klindlichen Risiken verbunden. Schwangere können eine Lungenentzündung entwickeln. Im ersten und zweiten Trimenon kann es zu einem kindlichen Varicellen-Syndrom kommen. Dieses ist mit Hauterkrankungen, Augenfehlbildungen, neurologischen Entwicklungsstörungen und Organveränderungen verbunden. Erstinfektionen kurz vor oder nach Geburt können schwere kindliche Folgen haben. Für Frauen in der reproduktiven Phase sollte eine nachgewiesene Infektion oder stattgehabte 2-malige Impfung vorliegen.
Tetanus / Diphtherie / Pertussis (Tdap)
Schützt vor:
– Tetanus: Wundstarrkrampf mit Muskelkrämpfen und Atemstillstand.
– Diphtherie: schwere Halsinfektion, kann Herz und Nieren schädigen.
– Pertussis: langanhaltender Husten, für Säuglinge lebensgefährlich.
Auffrischung: alle 10 Jahre (eine Kombinationsimpfung).
Gürtelrose (Herpes Zoster)
Die Gürtelrose wird durch das Varicella-Zoster-Virus verursacht. Im Kindesalter führt dieses oftmals zu Windpocken. Nach Abklingen der Varicellen verbleibt das Virus in den Nervenzellen und kann zu einem späteren Zeitpunkt als Herpes-zoster wieder auftreten. Typisch für Herpes zoster ist ein brennender Schmerz, gefolgt von einer meist halbseitigen, bandartigen Ausbreitung von Bläschen, v.a. an Brustkorb, Rumpf und Kopf. Nach Abheilung kann ein Nervenschmerz, sog.” Postherpetische Neuralgie”, zurückbleiben. Seit 2018 ist die zweimalige Impfung im Abstand von 2-6 Monaten für Personen > 60 Jahre und Personen > 50 mit erhöhter Erkrankungsgefahr (HIV, Rheumatoide Arthritis, Lupus, Chronisch entzündliche Darmerkraknung, chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Astma bronchiale Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus) empfohlen. Jährlich kommt es hierzulande zu 300.000-400.000 Neuerkrankungen.
Pneumokokken
Pneumokokken können u.a. zu Blutvergiftung, Lungenentzündung, Hirnhautentzündung und Mittelohrentzündung führen. Die STIKO empfiehlt die Pneumokokkenimpfung für Säuglinge ab dem Alter von 2 Monaten, Erwachsene ab 60 Jahren und für vulnerable Patient:innen (Immundefizienz).
Influenza (Grippe)
Für den Menschen sind die saisonal auftretenden Influenca A- und B-Viren besonders relevant. Die Influenca-Aktivität steigt meist im Januar oder Februar an und dauert durchschnittlich über 8-10 Wochen. Ca. 5-20 % der Bevölkerung werden infiziert. Schätzungsweise kommt es jährlich zu ein bis sieben Millionen Arztbesuchen in Deutschland aufgrund Influenca-bedingter Beschwerden. In der Saison 2012/2013 kam es zu ca. 30.000 Influenca-bedingten Krankenhauseinweisungen und ca. 20.000 Influenca-bedingten Todesfällen. 2013/2014 wiederum kam es zu “nur” 3000 Krankenhauseinweisungen ohne Influenca-bedingte Übersterblichkeit. Zu Krankenhauseinweisungen kommt es vor allem bei Kleinkindern und bei älteren Patient:innen. Kommt es zu schwereren Verläufen, stehen v.a. Infektionen der Lunge im Vordergrund. Die Viariabilität im Laufe der Jahre ist groß.
Die STIKO empfiehlt eine jährliche Grippe-Impfung, möglichst im Oktober oder November für folgende Bevölkerungsgruppen:
- > 60 Jahre
- Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung (chron Erkrankung der Atmungsorgane, Herz-Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes mellitus oder andere Stoffwechselkrankheiten, Multiple sclerose o.ä., HIV)
- Bewohner von Alten- oder Pflegeheimen
- medizinsiches Personal
- Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute Risikopersonen fungieren können)
-> Die volle Ausbildung eines Impfschutzes benötigt ca. 2 Wochen.
Sprechen Sie uns bei weiterführenden Fragen oder Interesse an Impfungen gerne an.