Verschiedene Erreger können durch Geschlechtsverkehr übertragen werden – dazu gehören Bakterien, Viren und Protozoen.
In die Gruppe der bakteriell bedingten STD´s gehören v.a. Chlamydia trachomatis, Neisseria gonorrhhoeae, Mykoplasma genitalium, Ureaplasma urealyticum, Treponema pallidum und Haemophilus ducreyi.
Zu den viralen Erregern gehören v.a. Herpes simplex Typ I und II, Adenoviren, Humane Papilloma Viren, Hepatitis B und HIV. Trichomonas vaginalis ist ein Protozon.
Mögliche Symptome von Geschlechtskrankheiten sind auffällig aussehender oder riechender Ausfluss aus der Scheide, Hautausschlag, Brennen beim Wasserlassen oder in der Scheide, Unterbauchschmerzen, Bläschenbildung oder Lymphknotenschwellung.
Der häufigste bakterielle Erreger von Geschlechtskrankheiten ist Chlamydia trachomatis. Der Erreger kann seinen Weg von der Scheide bis zu den Eileitern und dem Bauchraum finden und dort zu Verwachsungen führen und so das spontane Eintreten einer Schwangerschaft verhindern und zu Unterbauchschmerzen führen. Weltweit gibt es jährlich ca. 127 Millionen Neuinfektionen. Bei sieben von zehn Frauen verläuft die Infektion asymptomatisch, die Frauen bemerken die Infektion also nicht. Bei Frauen bis zum fünfundzwanzigsten Geburtstag ist die jährliche Chlamydienuntersuchung aus dem Urin eine Krankenkassenleistung. Die Therapie besteht in der Einnahme eines Antibiotikums. Der Partner muss auch behandelt werden, da es sonst zu einer Rebound-Infektion kommen kann.
Eine weitere Geschlechtskrankheit ist die Gonorrhoe (Tripper). Jährlich treten ca. 87 Millionen Neuerkrankungen auf, Tendenz steigend. Die Krankheit kommt vor allem bei sexuell aktiven Menschen mit häufigem Partnerwechsel vor. Zwei bis sieben Tage nach der Infektion treten eitriger Fluor und Schmerzen beim Wasserlassen auf. Es kann auch zur Ausbildung einer Entzündung im kleinen Becken mit Schmerzen und Fieber sowie langfristig Verwachsungen kommen. In über 50 % verläuft die Infektion asymptomatisch. Bei unbehandelter Gonorrhoeae kann es zu einer Entzündung des Kniegelenks kommen, bei unbehandelten Schwangeren im Rahmen einer Spontangeburt auch zu einer Augenentzündung bei den Neugeborenen. Die Therapie besteht in der Verabreichung von Antibiotika, es muss eine Partnerbehandlung erfolgen.
Bei der zweithäufigsten Geschlechtskrankheit nach Chlamydien handelt es sich um Herpes genitalis. Ursächlich ist vor allem das Herpes Virus Typ II, zunehmend aber auch Typ I (vor allem Lippenherpes).
Circa 14 % der 18-jährigen Männer und Frauen tragen Herpes Typ II- Antikörper in sich, sind also bereits mit dem Virus in Kontakt gekommen. Bei Herpes Typ I sind ca. 90 % der 40-jährigen bereits mit dem Virus in Kontakt gekommen. Die Infektionen verlaufen meist asymptomatisch. Bei symptomatischen Verläufen bestimmen ca. vier bis sieben Tage nach Sexualkontakt Flecken und Papeln, aus denen sich Bläschen, Pusteln und Ulcera entwickeln, das Bild. Es bestehen Schwellung, Brennen und Schmerzen. Rezidive treten häufig auf, der Verlauf ist meist jedoch milder. Eine Ansteckung kann auch in einer monogamen Partnerschaft durch einen asymptomatischen Partner erfolgen. Die Diagnostik erfolgt durch eine Abstrichentnahme. Die Therapie umfasst verschiedene mögliche virustatische Medikamente. Besteht eine aktive Infektion bei Geburt, muss ein Kaiserschnitt durchgeführt werden, um eine Infektion des Kindes zu verhindern.
Humane Papillomaviren (HPV) können im Anogenitalbereich zu Feigwarzen führen. Hauptauslöser sind vor allem HPV 6 und 11, jährlich kommt es in Europa zu 700.000 Neuinfektionen. Es gibt medikamentöse und chirurgische Therapieoptionen. Vorsorglich besteht die Möglichkeit der HPV- Impfung. Ab dem neunten Geburtstag empfiehlt die Ständige Impfkommission Jungen und Mädchen zu impfen. Die Impfung schützt wirkungsvoll vor der Entstehung von Feigwarzen, aber auch vor der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs, Analkrebs, Kehlkopfkrebs und Peniskrebs. Wir bieten die Impfung in unserer Praxis an.
Wenn Sie ein Screening auf das Vorliegen von Geschlechtskrankheiten wünschen, sprechen Sie uns an.