Die Hormonersatztherapie dient dem Zweck Wechseljahresbeschwerden zu behandeln. Zu diesen Beschwerden gehören vor allem Hitzewallungen/Schweißausbrüche und Schlafstörungen.
Ursache für Wechseljahresbeschwerden ist die fortschreitende Abnahme der im Eierstock gebildeten Hormone. Dabei kommt es häufig zu unregelmäßigen vaginalen Blutungen.
Therapeutisch wird zwischen einer hormonellen, nicht-hormonellen und nicht-pharmakologischen Behandlung unterschieden.
Die hormonelle Behandlung umfasst Hormonersatztherapien in Form von Pflastern, Sprays, Gelen, Tabletten und Zäpfchen. Die Medikamente enthalten die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und/oder Gestagen.
Die nicht-hormonelle Behandlung umfasst frei-verkäufliche Präparate wie Isoflavone und Cimifuga-Präparate.
Die nicht-pharmakologische Therapie umfasst u.a. die kognitive Verhaltenstherapie.
Frauen mit Gebärmutter erhalten eine HRT mittels Östrogen und Gestagen.
Frauen ohne Gebärmutter erhalten lediglich ein Östrogen. Das Gestagen dient dem Schutz der Gebärmutterschleimhaut vor einem zu starken Aufbau und sollte für 10-12 Tage während desMonates eingenommen werden.
Die Hormonersatztherapie kann ohne Pause, also ohne Auslösen einer vaginalen Blutung (v.a. Postmenopause – diesebeginnt 12 Monate nach dem Auftreten der letzten Regelblutung), oder mit Pause (v.a. Perimenopause, s.o.) erfolgen.
Frauen über 50 Jahre sollen für die Dauer von 1 Jahr nach der letzten Regelblutung verhüten, Frauen unter 50 Jahre für 2 Jahre nach der letzten Regelblutung.
Die Frequenz der Hitzewallungen pro Woche lässt sich durch jede Form der HRT um 75% reduzieren.
Im Rahmen der SWAN-Studie konnte gezeigt werden, dass der Zeitraum in dem Frauen häufige Hitzewallungen wahrnehmen(> 6 Tage in den vergangenen 2 Wochen) ca. 7 Jahre umfasst. Beginnen diese Beschwerden bereits vor den Wechseljahren, halten diese Beschwerden meist auch länger an.
In den Bereich der nicht-hormonellen Präparate gehört u.a. Cimifuga rosacea (Traubensilberkerze). Auch Phytoöstrogene (Sojamilch, Sojamehl, Rotkleeextrakt, Leinsamenextrakt, Genistein)gehören zu der nicht-hormonellen Behandlung von Wechseljahresbeschwerden. Phytoöstrogene scheinen die Frequenz von Hitzewallungen zu reduzieren, nicht aber die Frequenz nächtlicherSchweißausbrüche.Daneben vermag auch Johanniskraut die Frequenz von Hitzewallungen zu reduzieren, insbesondere für Frauen nach einer Brustkrebserkrankung ist Johanniskraut eine Behandlungsmöglichkeit.Eine weitere Möglichkeit besteht in der Anwendung von Akupunktur, Tiefenentspannung und kognitiver Verhaltenstherapie.
Verschreibungspflichtige Psychopharmaka, SSRI ́s (Selektive-Serotonin-Rezeptor-Inhibitoren) und SNRI´s (Selektive-Noradrenalin-Rezeptor-Inhibitoren) führen auch zu einer Reduktion von Wechseljahresbeschwerden.